Cyberstalking und Cybermobbing sind eine echte Gefahr!

 In Online Reputationsmanagement

Eine junge Frau, eine 24-jährige Verlagsleiterin aus Berlin, hat kürzlich ihre Daten aus den öffentlich zugänglichen Portalen wie dem Telefonbuch gestrichen. Den Vermieter bat sie um Auskunftssperre und ihren Briefkasten nach innen zu hängen – in dem Aufgang des Plattenbaus, indem sie seit mehr als elf Jahren lebt. Sie änderte kürzlich sogar die Telefonnummer für ihr Handy und das Festnetz in der Wohnung.

Dies sind drastische Maßnahmen für eine ansonsten bodenständige junge Frau.

Allerdings wurde sie von einem plötzlichen und seit letztem Oktober anhaltenden Ansturm unerwünschter und unanständiger Anrufe, E-Mail-Nachrichten und sogar nächtlicher Besuche männlicher Fremder verunsichert – in der Regel auf der Suche nach der Erfüllung dunkler Versprechungen, die ihnen online von jemandem gemacht wurden. Irgendwo im Internet mit ihrem Namen. „Ich würde nicht einmal versuchen, die Motivation hinter diesem Namensmissbrauch zu erraten“, sagte sie.

Sie wird schikaniert – „gecyberstalked“, nach moderner Definition. Dieser Begriff hat inzwischen seinen Weg in Dutzende von Gesetzgeber-Paragraphen, Polizeiberichte und TV-Sendungen, wie unter anderem bei ProSieben, gefunden und sich mit anderen unappetitlichen Nebenprodukten des Internetzeitalters vermischt.

Die Gesetzgebung der Bundesrepublik für diesen Tatbestand wurde erst mit dem § 238 des Strafgesetzbuches (StGB) im Jahr 2007 verabschiedet. In den USA wurde Cyberstalking bereits im Jahr 1999 zu einem Verbrechen. Aber Fälle wie die der jungen Frau machen deutlich, dass das Problem nicht einfach zu beseitigen ist, und zeigen, wie verheerend es für Personen sein kann, die im Internet mit Cyberstalking konfrontiert werden.

Ein Profil, das von jemandem auf einer Escort-Website gepostet wurde, enthielt den vollständigen Namen, die Adresse und die Telefonnummer von ihr sowie die Aufforderung an eifrige Bewerber, sie anzurufen oder bei ihr zu Hause vorbeizuschauen.

„Mein Name ist Musterfrau“, begann die Anzeige. Sie endete damit: „Ich kann dich sehr glücklich und zufrieden machen. In meiner Liebesgrube.“

Es ist das Online-Äquivalent zum „Streiche spielen“ an einer Badezimmerwand, aber die Reichweite des Internets hat solche Streiche weitaus düsterer gemacht. Das Problem wird wahrscheinlich noch weiter zunehmen, was auf die Online-Verfügbarkeit personenbezogener Daten und die enorme Zunahme von Websites für soziale Netzwerke und Dating zurückzuführen ist, die Investitionen von großen Unternehmen anziehen.

„Cyberstalking ist das verborgene Grauen des Internets“, sagt einer der beiden RH Reputation GmbH -Gründer. „Niemand spricht darüber, denn die Leute denken oftmals, dass sie damit leben müssen.“, sagt Leonhard Reetz, ebenfalls Gründungsmitglied der Berliner Reputationsmanagement-Agentur. Gemeinsam mit einem Partner haben sie das Unternehmen vor Jahren gegründet um sich dem Thema „Optimierung der Online-Reputation von Firmen. Institutionen und Personen“ zu widmen und betreuen seither Konzerne aus dem Dax, aber auch mittelständische Unternehmen in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit, dem Reputationsmanagement, der allgemeinen PR-Kommunikation, Social-Media-Marketing und SEO.

Europa hat noch nicht die Ausmaße von Amerika

„Europa hinkt in Sachen Cyberstalking den Vereinigten Staaten hinterher, wächst jedoch schnell“, schätzt Leonhard Reetz.

Die Hauptprobleme in Europa sind  gegenseitige Angriffe mittels Blogs. In Frankreich und Belgien ist es zum Nationalsport in Schulen z.B. geworden, anstößige Bilder einer Mitschülerin in einem Blog zu veröffentlichen.“ Fast alle Fälle werden ohne Beteiligung der Strafverfolgung beigelegt. Die Rechtsvorschriften zu solchen Verbrechen in Europa variieren je nach Gerichtsbarkeit. Die Strafverfolgung würde jedoch eher durch Gesetze gegen Diffamierung als durch Gesetze gegen Cyberkriminalität erfolgen.

„Bisher haben wir in Europa keinen Identitätsdiebstahl im gleichen Ausmaß wie in den USA erlebt“, schätzt ein RH Reputation GmbH – Produktmitarbeiter ein. „Leider sind die Vereinigten Staaten oft ein Vorläufer, und so geht es langsam aber sicher auch in unsere Richtung. Die junge Frau aus unserer letzten Projektarbeit sagte, sie vermutete, dass ihr Täter ein Fremder war, der möglicherweise ihre persönlichen Daten gefunden hatte, als er im E-Mail-Konto eines alten Schulfreundes herumschnüffelte.“ „Aber spät in der Nacht, in der Hektik eines ängstlichen Gehirns, werden alle Arten von Menschen, wie alte Geliebte, Bekannte zu möglichen Schuldigen. „Dann kommen die Selbstzweifel und die Angst ins Spiel“, sagte sie.

Es gibt keine Statistik darüber, wie oft diese bestimmte Art von Online-Identitätswechsel stattfindet, aber dies ist vermutlich keine Seltenheit. Der Datenstrom ist lückenhaft, es entstehen jedoch einige Einblicke in Cyberstalking-Trends. Zum Beispiel scheint eine zunehmende Anzahl männlicher Opfer Hilfe zu beantragen, wie Statistiken belegen. In etwa der Hälfte der Fälle, scheinen Opfer und Täter Fremde zu sein. Für den Rest kann es zutiefst persönlich sein. In USA wurde ein Polizeibeamter wegen Stalking, unbefugter Nutzung eines Computers und anderer Vorwürfe angeklagt, nachdem er sich in das Yahoo-Mail-Account einer Frau gehackt hatte, mit der er sich in der Online-Kommunikation kurz verabredet hatte und sich seither als sie ausgibt. Die Staatsanwaltschaft von Suffolk County, wo der Vorfall stattfand, beschuldigt ihn außerdem, auf das persönliche Profil der Frau mittels einer Dating-Website zugegriffen zu haben, und sendete elektronische „Winks“ und andere Mitteilungen an 70 Männer auf der Website. Mindestens zwei tauchten bei ihr zu Hause auf. Ungefähr 45 US-Bundesstaaten haben Gesetze zum Cyberstalking. Die Gesetze wurden sogar aktualisiert, um Telefonbelästigung und Computerkommunikation einzuschließen.

Das Verwenden einer Website umfasst normalerweise das Hinterlassen von Spuren in Form einer IP-Adresse, die auf einen Internetdienstanbieter und möglicherweise den Computer eines Stalkers zurückgeführt werden kann. In den meisten Fällen ist eine Vorladung oder ein Durchsuchungsbefehl erforderlich, um diese Informationen von einem Onlinedienst zu erhalten. Daher kann die Einreichung eines Polizeiberichts von entscheidender Bedeutung sein.

Sind Sie selbst schon Opfer von Cyberstalking geworden? Dann kontaktieren Sie uns! Wir helfen Ihnen weiter.

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